Unkelsteine bei Niedrigwasser

Die besondere Bedeutung des Ortes Unkel am Rhein für die Kölner Geschichte

Ohne die Unkelsteine wäre der Kölner Dom wahrscheinlich schon zusammen gebrochen. Naja, wahrscheinlich hätten die Kölner Dombaumeister dann damals das Gestein eines anderen Ortes genommen, aber das haben sie nicht und deshalb ist Unkel für den Kölner Dom und somit für die Geschichte Kölns von großer Bedeutung.

Gegenüber der Ortschaft Unkel, die ein Stück rheinabwärts von Linz liegt, liegen im Rhein die Unkelsteine. Einst ein mächtiger Basaltfelsen, eben der Unkelstein, sind die wenigen Überreste heute bestenfalls bei extremem Niedrigwasser noch zu sehen. Nur wenige Jahrhunderte aber ist es her, da ragte der Unkelstein noch weit in den Rhein hinein, bildete ein mächtiges Felsriff, das der Schifffahrt gefährlich wurde.

Diese alte Karte von 1855 zeigt die Lage des Unkelsteins am dem Unkel gegenüber liegenden Rheinufer.

Interesse fand der Unkelstein zunächst aus einem ganz anderen Grund, sein wunderbar säulig ausgebildeter Basalt ließ so manchen Geowissenschaftler auf die Idee kommen, das Gestein müsse vulkanischen Ursprungs sein und so reiste selbst Alexander von Humboldt 1789 und 1790 zum Unkelstein und untersuchte ihn, denn seinerzeit schwelte der „Basaltstreit“, die Geologen waren damals nicht einig, ob diese Gesteine vulkanischen oder sedimentologischen Ursprungs waren.

Basalt ist ein wunderbares Gestein für die Bauwirtschaft, er verwittert fast gar nicht, wird auch von Feuchtigkeit nicht angegriffen und ist extrem fest und widerstandsfähig. Viele Gebäude im Rheinland haben deshalb Basaltfundamente, unter anderem die Romanischen Kirchen in Köln und Bonn und eben der Kölner Dom ! 

Die Unkelsteine bei extremen Niedrigwasser

Die Dombaumeister kannten die Qualität dieses Gesteins schon lange, die hervorragende Lage direkt am Rheinufer machte den Transport nach Köln in idealer Weise einfach. Die Basaltsäulen wurden abgebaut, auf ein Schiff geladen und nach Köln transportiert und dort in den gewaltigen Baugruben der Kölner Domtürme versenkt. Die Türme des Kölner Doms stehen auf den Basaltsäulen des Unkelsteins, die Fugenmasse aus Opus cementitium, bestehend aus gebranntem Kalk und dem Tuff des Lacher See Gebietes machte das Bauwerk erdbebensicher. Wer heute die Türme des Kölner Doms besteigen will, passiert einen Tunnel unter den Domtürmen, der durch die Fundamente und durch die Basaltsäulen gebohrt wurde.

Blick auf die Unkelsteine aus der Luft, links im Bild der Ort Unkel, rechts am Ufer, der dunkel Bereich unter Wasser, das sind die Unkelsteine.

Sie können die Unkelsteine besichtigen und auch begehen, wenn der Wasserstand niedrig genug ist. Über die Straße Unkelbachtal gelangt man zu Parkplätzen unter der Unkelsteinbrücke, über die die B9 führt. Auf dem Rad/Fussweg sind es nur 200 Meter bis zu den Unkelsteinen.

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2 Kommentare

  1. Mit Interesse habe ich den Bericht gelesen..Schade das der Fels kaputt gemacht wurde..aber er stellte ja auch ein Hinderniss dar für die Schifffahrt..So habe ich wieder etwas gelernt aus unserer schönen Heimat..Vielen Dank Wilma Wald Königswinter

  2. das ist ja höchst interessant
    ich komme aus der laacher Gegend, kenne die Tuff Abbau Gruben in Mendig, danke für den ausführlichen Bericht.

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